Titel: SoulSystems 1.0 - Finde, was du liebst
Reihe: SoulSystems, Band 1
Autor: Vivien Summer
Verlag: Impress
Seiten: 390
Preis: 3,99 €
Format: Ebook
(7. Dezember 2017)
Inhalt:
**Eine perfekte Welt
braucht perfekte Rebellen…**
Ella lebt schon von Geburt an in einer der Gründerkolonien auf dem Mars und kennt die Erde nur von Bildern. Alles, was sie über das einstige Zuhause ihrer Vorfahren weiß, ist, dass es durch große Kriege zerstört wurde und so etwas nie wieder vorkommen wird. Dafür sorgt das Unternehmen SoulSystems Inc., das anhand von Tests jedem Bewohner der Sternkolonien den perfekten Beruf und den perfekten Partner vorschlägt. Ella hat diese Tests gerade hinter sich und, obwohl sie die Tochter des Polizeichefs ist, bereits gegen die Regeln verstoßen. Denn ihr Herz schlägt für jemanden, der ihr nicht zur Auswahl steht – und der eigentlich auch nicht auf dem Mars sein sollte…
Meinung:
„SoulSystems 1.0“ ist
eine Jugendbuch Dystopie/ Sci-Fi (weil wegen Marskolonie und so) mit einer
mutigen und frechen Heldin.
Lange lässt die Spannung
in der Goldfischglas Kuppel Marskolonie von SoulSystems nicht auf sich warten.
Ella, die Protagonistin, schafft es innerhalb weniger Seiten zweimal über und
oder auf River zu landen. Alles ganz keusch, versteht sich, immerhin steht er
nicht auf ihrer von SoulSystems genehmigten Liste von Dates. Ella lässt sich
jedoch von Beginn an wenig vorschreiben, ist frech, direkt und nimmt selbst die
Drohungen von SoulSystems nicht wirklich ernst. Zumindest ist sie im
Verheimlichen verbotener Dinge nicht sonderlich subtil, dabei wird später im
Buch klar, dass diese Dating Liste für das System sehr wohl eine todernste
Sache ist. Dabei wären manche in der Kolonie mit Tinder wohl besser bedient
gewesen, wenn man sich das ein oder andere Date so ansieht.
An Spannungsmomenten
fehlt es das ganze Buch über nicht, denn sie tauchen immer wieder auf. Manchmal
wurde mir diese Spannung etwas zu schnell wieder aufgelöst, aber dafür ließ der
nächste Moment nicht lange auf sich warten. Vieles bleibt in Band 1 noch
ungelöst und unklar, wird angerissen und macht neugierig auf die Fortsetzung,
denn mysteriöse Kursiv-Szenen drehen das Leservertrauen hin und her, wie ein
Blatt auf dem beidseitig steht: „Bitte wenden“. Schlussendlich weiß ich zwar,
wem ich auf keinen Fall vertraue, aber ich weiß noch nicht warum genau
eigentlich.
Das Buch ist aus zwei
Ich-Perspektiven geschrieben und gib so Einblick in sowohl Ellas als auch
Rivers Leben. Das könnte jetzt natürlich übel in die Hose gehen, die Spannung
wegnehmen und so weiter. Tut es aber nicht, denn was Ella und River wissen,
oder zu wissen glauben, unterscheidet sich immer wieder, wird beidseitig durch
Beweise gestützt, sodass ich gar nicht wirklich sagen kann, was nun wahr und
wer einfach falsch informiert ist.
Was treibt SoulSytsems
tatsächlich, was die Rebellen und wem außer Ella und River, in deren Köpfe ich
gucken kann, kann ich überhaupt gesunden Menschenverstand statt der
Welt(raum)herrschaft zutrauen? Die Verwirrung ist erfolgreich gelungen.
Neben den Enthüllungen,
die Band 2 hoffentlich bereithält, freue ich mich auch schon darauf mehr von
Charakteren wie Milo, Chuck, Zoe und Hunter zu erfahren. Letzte beiden würde
ich im Übrigen sehr shippen.
Aus dem Off: Aber Chiara,
Hunter ist doch so ein fieser, arroganter, gutaussehender Wächterrebellenarsch,
der die ganze Zeit River provoziert!
Ich: Ja ganz genau,
liebes erfundenes Publikum. Da habt ihr euren Grund warum ich ihn shippe.
Selbsterklärend, würde ich sagen, um es mit den Worten meiner ehemaligen Lehrer
auszudrücken.
Damit hätten wir geklärt
warum ich Hottie Nummer 1 als solchen klassifiziere, aber was ist mit River und
meinem Seelenbruder Milo?
Milo, um es kurz zu
halten, ist witzig und irgendwie genau die Art von Freund, die jeder gerne
hätte. Ein Kumpel mit Sonnenscheinqualitäten eben, ein Sunny Boy, der seine
eigenen Herzen zu brechen hat, mit Potenzial zum Zweit-Bookboyfriend. Ich hoffe
also wirklich, dass Sunny Boy sich schlussendlich doch in das Nerdmädchen
verknallt. Nerdherzen müssen schließlich auch höherschlagen.
River ist dagegen ein
gequälter, hübscher Kerl, den seine Vergangenheit in mehreren Hinsichten
belastet und wirklich toll dargestellt. Er ist von nichts zu viel. Bad Boy aber
gleichzeitig auch Softie, wenn es um die geht, die ihm wichtig sind. Witzig
aber auch ernsthaft in seinen Vorhaben. Für die Erreichung seines großen
übergeordneten Zieles würde er auch über Leichen gehen, wenn es sein muss, ist
dabei aber nicht abgebrüht und kaltschnäuzig. Vor allem seine Loyalität trifft
bei mir auf eingerannte Türen. Alles in allem ein durchaus realistischer
Charakter, der mit seinen verbotenen Tattoos, dem schmerzhaften psychischen
Trauma und seinen Gefühlen für Ella meinen Buch Boy Kriterien voll und ganz
entspricht. Leider ist der Schnuckel wie Chris in einem Jugendbuch gefangen,
sodass wir ihn vermutlich nur oben ohne zu sehen bekommen. Ich werde beim
Versuch darüber hinweg zu kommen meinen Anker festhalten und ein bisschen
schniefen. Allerdings hat er mir manchmal etwas zu schnell lockergelassen.
Seine romantische Zeit mit Ella war auch etwas beschränkt (Ja, Handlung muss in
so ein Buch auch noch rein) und könnte, wenn es nach mir ginge, ruhig noch
etwas an Intensität zunehmen.
Fazit:
Die Welt der Marskolonie
lässt noch viel Spielraum für die Fortsetzungen, aber nach dem was in Teil eins
gegen Ende so passiert ist, geht es in Band 2 erst so richtig los. Hoffentlich
sehe ich dort dann noch mehr Ella und River Action, denn bei der
Liebesgeschichte fehlt mir noch ein bisschen Intensität.
„SoulSystems“ ist eine
Dystopie für die unter uns, die bei dem Genre hinterher nicht gleich eine
Post-Panem-Therapie brauchen wollen und definitiv KEINE Dating Option, die ich
weiterempfehlen würde. Sucht euren Traumkerl oder Traummädchen lieber bei
MyRebell.Heart oder rempelt ihn/ sie ganz altmodisch auf der Straße an, sodass
es wie ein kosmischer Zufall aussieht.
[4/5 Sterne] 💖💖💖💖
Habt ihr das Buch schon gelesen? Dann lasst mir doch gerne mal eure Meinung da 😊
Viele liebe Grüße
eure Chiara 😉💗
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