Titel: Soulmates - Flüstern des Lichts
Reihe: Soulmates, Band 1
Autor: Bianca Iosivoni
Verlag: Ravensburger
Seiten: 480
Preis: 14,00 €
Format: Broschiert
(23. August 2017)
Quelle: Instagram "chiara.schnee"
Inhalt:
ER SIEHT DAS DUNKLE IN
IHRER SCHÖNHEIT.
SIE SIEHT DAS SCHÖNE IN SEINER DUNKELHEIT.
ZWEI SEELEN - FÜR IMMER VERBUNDEN. DOCH IM KAMPF ZWISCHEN LICHT UND SCHATTEN
BEDEUTET IHRE LIEBE DEN TOD.
Wer ist der attraktive Typ mit der düster-gefährlichen Ausstrahlung, der Rayne
abends auf der Straße vor einem Angreifer rettet? Wider Willen fühlt sich Rayne
zu dem undurchschaubaren Colt hingezogen, und auch er sucht ihre Nähe. Immer
wieder. Denn die beiden sind Seelenpartner. Doch die Licht- und Schattenwelt
ist im Aufruhr, und während Colt auf der Seite der Lichtseelen steht, weiß
Rayne nicht, zu wem sie gehört.
Meinung:
Auf eine Empfehlung hin habe
ich beim nächsten Buchladenbesuch (lokale Händler unterstützen, immerhin kriegt
Amazon genug Geld) beide Bände der Dilogie mitgenommen. Der Klappentext klang
so schön dramatisch, voller Liebe und Mysterien.
Teilweise wurde dieses
Versprechen durchaus eingehalten, aber alles in allem … nicht so ganz.
Rayne ist eine
sympathische Protagonistin, der ihre Familie sehr wichtig ist. Ihre Gefühle
gegenüber ihrer kleinen Schwester treffen genau den Kern dessen, was kleine
Schwester für uns sind. Ihre Vergangenheit ist nicht gerade die rosigste, aber
gerade bei der schwierigen Thematik hat Bianca Iosivoni den respektvollen und
dezenten Ton gut getroffen, und Details ausgespart, wo sie nicht nötig gewesen
waren.
Bei manchen Thematiken
finde ich es einfach abgedroschen, wenn ein Autor/ eine Autorin zu sehr ins Detail
geht, weil es der Geschichte nichts außer Sensationsgeilheit geben kann. Hier
ist das wirklich gut gelöst.
Strukturell gesehen ist
"Soul Mates" das Musterbeispiel für einen Roman im Bereich Urban
Fantasy. Es gibt die Einführung, das auslösende Element und sogar retardierende
Szenen zwischen der Spannung, in denen Rayne reflektiert.
Schreibstil muss man bei
Bianca Iosivoni auch schon gar nicht mehr diskutieren. Sie erweckt Bilder und
Momente so farbenfroh zum Leben, dass man meint, man wäre mitten drin. Ein
bisschen enttäuscht war ich schon, als ich die Augen aufgemacht habe und
feststellen musste, dass Cole gar nicht wirklich vor mir steht.
Die Licht- und
Dunkelseelen brechen die Angst vor einem weiteren Klischee Wesen im Bereich
Fantasy und lange muss man auch nicht auf die spannende Wendung in Raynes
ruhigem Leben warten. Vor allem ist es angenehm, dass die stereotypischen
Bezeichnungen nicht dafür benutzt werden um ein Schwarz-Weiß-Denken zu
etablieren. Natürlich sehen die Lichtseelen die Dunkelseelen als das pure Böse
aber zumindest Rayne denkt da etwas mehr in Graustufen.
Auch die große Antagonistin
Lauren, die Anführerin der Dunkelseelen, hat mir gut gefallen, weil sie
eigentlich sogar ganz sympathisch scheint. Einerseits hebt sie sich vom
Bösewicht Klischee ab, durch ihre sympathische Art, aber auch dadurch wie
nachvollziehbar und logisch ihre Argumente und Ziele sind. Nur der Weg ist eben
der falsche. Andererseits kam tatsächlich wenig von ihr, denn sie scheint eher
im Hintergrund zu stehen und die Bühne einem weniger spannenden Antagonisten zu
überlassen. Obwohl ein paar Andeutungen für Band 2 gemacht wurden, fehlte der fantastische
Showdown.
Mein großes Problem mit
der Geschichte in Band 1 war, dass es mich irgendwie nicht richtig packen
konnte. Obwohl ich die Thematik um Seelenverwandte immer wahnsinnig süß und
romantisch finde, konnte ich davon bei Rayne und Colt kaum etwas spüren.
Er taucht ab und zu auf
und verschwindet wieder, hat ein Geheimnis, das leider auch nicht weiter
dramatisch erscheint und ist ansonsten einfach nur verwirrend, weil er aus
irgendeinem Grund ein Problem damit hat, dass Rayne sich als seine
Seelenpartnerin herausstellt. Der Grund, warum diese nicht glücklich bis ans
Ende leben können wird im gesamten Band 1 nicht enthüllt und ist damit eine
zurückgehaltene Information, die definitiv Gefühl und Spannung zur Handlung
hätte beitragen können. Für mich war einfach wenig da, auf das ich hin fiebern
konnte.
Denn auch der finale
Showdown spielt sich noch nicht einmal auf übernatürliche Weise ab und ist
innerhalb weniger Seiten auch schon wieder passé.
Fazit:
Deshalb bin ich leider
mit einer "Mir doch egal" Haltung durch Band 1 geschlichen. Es
erscheint mir schon beinahe seltsam, wo so viele von dem Buch geschwärmt haben.
Einerseits war das Buch stilistisch und strukturell sehr gut, aber die Handlung konnten mich überhaupt nicht packen. Vielleicht leide ich unter einem
akuten Anfall von Leseunlust, aber so muss ich leider eine weniger gute
Bewertung abgeben, weil das Gefühl der Geschichte nicht bis zu mir durchdringen
konnte.
[3/5 Sterne] 💖💖💖
Viele liebe Grüße
eure Chiara 😉💗
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